Taunus-Nachrichten am 31.07.2024
Oberursel (bh). Der Verein „Orscheler helfen Orschelern“ (OhO) wurde vor rund drei Jahren in einem kleinen Kreis gegründet, nun steht die Zahl der Fördermitglieder bei über 100. Doch diese Zahl soll in den kommenden Monaten und Jahren noch größer werden. „Der Kreis, der Unterstützer wächst. Je mehr wir sind, desto leichter ist es, anderen Menschen zu helfen“, erklärte Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Peter jüngst bei einer offenen Informationsveranstaltung des Vereins im Elaya-Hotel. Die große Stärke des OhO sei die gute Vernetzung seiner Mitglieder. „Wir sind ein Stück weit eine Art Vermittler“, sagte Vorstandsmitglied Dirk Velte: „Ich zum Beispiel bin an der Schnittstelle zu den Handwerkern und kann so Unterstützung anrufen.“
Im Grunde geht es dem Verein mit seiner Vorstandsvorsitzenden Zaklina Koch um schnelle und unkomplizierte Hilfe für unverschuldet in Not geratene Bürger. Sie wollen mit ihrer Hilfe, die nicht immer finanziell sein muss, Freude schenken. „Wir leben in unserer heutigen Zeit und Welt immer stärker in der Emotion“, sagte Peter: „Wir freuen uns über Menschen, die wir zusammenbringen können.“
Und dafür hat der Verein in den vergangenen drei Jahren schon einiges getan. So fand 2023 erstmals ein Weihnachtsessen für bedürftige Familien im Braukeller des Brauhauses statt. Insgesamt kamen 69 Erwachsene und 24 Kinder zu einem emotionalen und schönen Abend, bei dem der Vorstand den Service übernommen hatte. Hinzu kommt beispielsweise die Ostereier-Suchaktion im Rushmoor-Park oder die Tombola-Aktion bei der regional bekannten Veranstaltung „Autos in der Allee“. Die Erlöse all dieser Veranstaltungen, gepaart mit zahlreichen Spenden, die gerade in der Vorweihnachtszeit ihren Höhepunkt erreichen, dienen dann wiederum der Finanzierung der eigenen sozialen Projekte. Doch es sind auch neue Projekte für die Zukunft geplant. So läuft in diesem Sommer eine Schultütenaktion, bei der Kinder aus sozial schwächeren Familien zum Schulstart auch eine gefüllte Tüte erhalten sollen. Des Weiteren befindet sich der Verein auch in Plänen, im kommenden Jahr zusammen mit Sportvereinen der Stadt Ferienspiele anzubieten. Aber es sollen auch ältere Menschen, die etwa alleine sind, mehr Hilfe erfahren.
Zu den Gästen an jenem Abend gehörte Thorsten Schorr, Erster Kreisbeigeordneter des Hochtaunuskreises, der seine Glückwünsche zu „drei erfolgreichen Jahren“ übermittelte. „Ihr macht Oberursel ein Stück weit besser und gebt der Stadt sehr viel.“ Auch Yvonne Leisten vom Verein „Frauen helfen Frauen“ und Johan van’t Hoofd vom Verein „Wohnhilfswerk für behinderte Menschen sprachen ihre Glückwünsche zum dreijährigen Bestehen aus und bedankten sich für die Unterstützung in dieser Zeit. Botschafter und Profi-Radsportler John Degenkolb hingegen musste sich entschuldigen lassen, da er beruflich bei der Tour de France im Einsatz war.
Hürden überwinden
Es gibt auch Herausforderungen für den Verein, die teils nicht so leicht zu meistern sind. „Die für uns größten Hürden sind einerseits der Datenschutz und andererseits ein Schamgefühl bei den Betroffenen“, erklärte Velte. Diesen Hürden könne man nur entgegenwirken, wenn möglichst viele sich der Idee anschließen und mitmachen, und so durch eigene Freunde und Bekannte von dem Verein und der dort geleisteten Arbeit auch erfahren.
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